Wenn die FIBO so weiter macht, schaufelt sie sich ihr eigenes Grab!

Datum: 20.04.2025

Man merkt es schon jetzt: Die FIBO hat so keine Zukunft! ❌ Die Messe mag vielleicht aktuell noch viele Menschen anlocken 👥, jedoch verliert sie im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel 🥤 zunehmend an ihrer eigentlichen Identität und wird mehr und mehr zu den ESN und More Days 2.0 🎪.

Firmen wie All Stars, BODY IP, Zec+, Sportnahrung Engel, Weider, HPN, Optimum Nutrition, EVO SPORTS FUEL und viele mehr haben der Messe bereits jetzt den Rücken zugekehrt 🔚 – und so wie es aktuell den Anschein macht, wird sich dieser Trend weiter zuspitzen 📉.

So berichtet es zumindest Michi Bovelet, der als Co-Founder und Geschäftsführer von Bodylab24 nicht nur schon jahrelang die Messen begleitet 🔄, sondern sie früher sogar in offizieller Rolle bei der FIBO mitorganisiert hat 🧩. Aber: Er sieht für die Zukunft der FIBO schwarz! 🕳️🚫

Transkript:

Michi Bovelet: „ESN bringt da 10.000e von Leuten hin und die könnten sich nächstes Jahr doppelt so groß hinstellen und könnten auch die Fläche der anderen Firmen kompensieren. Also für die Firma, die die FIBO organisiert, RX, für die ist das super und eine Win Win Situation. Genauso ist es für ESN eine Win Win Situation. Gar keine Frage!

Aber die Frage ist halt: „Willst du eine Vielfalt innerhalb des Marktes zeigen?“ und wenn du das möchtest als Veranstalter und eine Messe ist halt Vielfalt zeigen, dann musst du eben umdenken, anders denken, oft auch mal einen Schritt zurückgehen, um dann wieder zwei Schritte nach vorne zu gehen!“

Kaum jemand hat mehr Bock auf die FIBO! Das ist die harte Realität, wenn man die Supplement Marken befragt, die jetzt nicht More Nutrition oder ESN heißen. Firmen wie ein HPN, All Stars, BODY IP, Sportnahrung Engel, Zec+ und noch viele weitere sind schon jetzt kein Teil der Messe mehr und dieser Trend wird sich in Zukunft nur noch verstärken, weil so, wie die FIBO aktuell agiert, ist es nur noch eine Frage der Zeit bis sie sich zu den ESN und More Days 2.0 entwickelt.

Ihr wisst ja, mein Kanal hier steht für Supplement Vielfalt und soll in gewisser Hinsicht ein kleiner Gegenpol zum Branchenprimus ESN und More Nutrition darstellen, auf die sich ja auch in der Social Media Welt nahezu alles zentriert. Und wie viele andere von euch musste auch ich auf der FIBO feststellen, dass von dieser Vielfalt kaum noch etwas vorzufinden war. 

Klar halten manche Hersteller wie ein Neosupps, Rühl24 oder fayn. zusammen mit TEVEO noch ihre Fahnen hoch, aber von den anderen Marken, die eigentlich ja unsere Supplement Welt prägen, haben die wenigsten noch Bock darauf auf der Messe den Clown zu spielen.  Und Gründe dafür gibt es viele! 

Ich habe mich im neusten Supp Entwickler Talk, den ihr ab jetzt auf Spotify oder Apple Podcasts anhören könnt, mit Michi Bovelet von Bodylab24 unterhalten, der nicht nur als Geschäftsführer einer Supplement Marke schon jahrelang Erfahrungen auf der FIBO sammeln konnte, sondern davor auch selbst für die FIBO tätig war, sprich auch die andere Seite schon gesehen und erlebt hat. Und entsprechend kann er uns auch Insights geben wie man sie sonst nur selten vorfindet. Beispielsweise welche Kosten auf die Hersteller zukommen, wenn sie sich so einen Stand auf der Messe mieten wollen.

Michi Bovelet: „Da kann ich ganz transparent und ehrlich sein, denn es gibt eine Faustregel. Man braucht nämlich nicht anzufangen mit 10 Quadratmeter dieses und 100 Quadratmeter jenes. 

Ich sage letztes Jahr, 2024, hatte Bodylab einen Messestand von 120 Quadratmetern. Wir haben für die Fläche Geld bezahlt, wir haben für den Standbau Geld bezahlt, wir haben für Personal, für Stromanschluss, für Parkausweise und Einlasstickets gezahlt. Wir haben die Leute verköstigen lassen, wir haben Influencerkosten gehabt, wir mussten Sprit bezahlen, wir mussten Übernachtungskosten, die crazy waren, bezahlen und da gibt es eine wunderbare Faustformel, die eigentlich immer stimmt: 1 Quadratmeter entsprechen 1.000 EUR.“

Und das ist also die harte Realität in Sachen Kosten, die auf der FIBO für einen Aussteller wartet. Wenn du also möchtest, dass sich die Messe rein finanziell gesehen für dich lohnt, dann musst du auf der Messe mindestens diesen Betrag erwirtschaften, bzw. eigentlich ja sogar noch mehr, weil dich die Produkte in der Herstellung ja auch noch was kosten. 

Und Fakt ist, dass kaum ein Supplement Hersteller diesen Umsatz erreicht und sich immer weniger Marken son einen Stand in der heutigen Zeit noch leisten können. Ein Bodylab hatte letztes Jahr Kosten von insgesamt 125.000 EUR und dem gegenüber gerade einmal 25.000 EUR an Umsatz gemacht. Das Ganze war also ein massives Verlustgeschäft und ist in den letzten Jahren aufgrund des E-Commerce immer extremer geworden. 

Heute geht es für den typischen Messebesucher vor allem darum gratis Produkte abzustauben, mit Influencern Fotos zu machen und neue Produkte zu testen, aber die wenigsten nutzen die Messe, um wirklich aktiv einzukaufen. 

Und das wissen natürlich auch die Hersteller und tun sich das deswegen auch nicht mehr an.

Michi Bovelet: „Der Supplement Bereich wird halt von Jahr zu Jahr einfach schwächer. Also wenn man jetzt wirklich bei A wie All Stars und Z wie Zec+ aufhört und dazwischen wie ich es auf Instagram gesagt habe ein BODY IP, ein EVO, ein Quantum, ein Body Attack, ein Iron Maxx mit einem B2C Stand, eine Firma Weider – Urgestein der Messe – die ganzen amerikanischen Marken wie Optimum Nutrition, also die Glambia Gruppe, wir, Sportnahrung Engel… Es ist doch gar keiner mehr da!

Und dann muss man sich einfach mal fragen: Warum sind sie nicht da? Aber warum spricht keiner mal mit diesen Firmen, um herauszufinden, wie man die wieder zur Messe bringt? Und das wird alles weniger werden. Nächstes Jahr werden noch weniger da sein und damit ich mich gleich noch fusselig geredet habe: Ich gehe durch die Halle 10.2 und 50% der Firmen kenne ich gar nicht. Ich wüsste nicht mal aus welchem Land die kommen.“

Und die FIBO schaut zu und fördert diese Entwicklung auch noch, indem sie stocksteif auf ihrem Konzept beharren und eben nicht den Kontakt zu diesen Firmen suchen. Sie beschleunigen das Ganze sogar vielmehr, indem man einer Quality Group gegen Geld nahezu alles ermöglicht.

Michi Bovelet: „Was ich zum Beispiel nicht so cool fand. Da läufst du durch die Galerie und dann standen überall diese Typen mit ihren gelben Warnwesten und den Schildern: OACE, ESN, More Nutrition mit einem Pfeil bitte da lang.

Und da dachte ich mir dann: Boah Leute, das ist echt hart, weil hier stehen ja Leute, die viel Geld bezahlen als Aussteller und proaktiv leitet ihr die Leute raus.“

Und genau das ist dann halt nicht unbedingt die Wertschätzung und Unterstützung, die man sich als einfaches Supplement Unternehmen wünscht, das nicht dieselben finanziellen Mittel vorweisen kann wie die Quality Group.

Aus Sicht von ESN und More Nutrition ist das natürlich absolut clever, weil noch mehr Marktmacht demonstrieren als so geht ja fast gar nicht und so ein bisschen geht’s ja bei so einer Messe auch um diesen imaginären Schwanzvergleich. Aber als Messeorganisator machst du dir so halt keine Freunde bei den anderen und verärgerst indirekt auch die ganzen Besucher, weil die natürlich dann auch alle in die ESN und More Halle wollen, wo du teilweise 1 ½ bis 2 Stunden lang anstehen musstest, um da überhaupt mal reinzukommen.

Michael Bovelet: „Wenn die in der Halle bei ESN 1 ½ Stunden Wartezeit haben am Samstag und du davor ja eh schon eine Stunde vor der Messe gewartet hast, dann sind 2 ½ Stunden schon vorbei! Dann ist schnell 11:30 Uhr. 

Dann kommst du da rein, läufst da durch, nimmst deine Sachen mit, kaufst was… Die hatten ja gute Preise, sie hatten die Designer Bars für 18 EUR die Box verkauft. Das ist ein guter Deal! 1,50 EUR für einen Riegel.

So, dann bist du zwei Stunden in der Halle drin und dann gehst du um 2 Uhr da raus. Da glaubt doch keiner, dass jemand, der 4 bis 5 Stunden mürbe gekocht worden ist, dass der sich dann auch noch in Halle 10.2 oder 11.1 für einen Markus Rühl auch nochmal eine Stunde anstellt. Ich meine, das ist ja bescheuert.

Ich habe locker mit 50 Leuten gesprochen, die mir gesagt haben: „Uff, das war scheiße!“

Leute, ich weiß, ihr macht das bestimmt aus taktischen Gründen, dass man die Leute länger stehen lässt und sie aus den Messehallen rausbekommt und das ist ja Marketing, das können sie gerne machen, aber lasst sie doch schneller rein und gebt denen irgendwas, damit sie sich nicht so viel bei anderen beschweren.“

Also um die aktuellen Probleme der FIBO nochmal auf einen Nenner zu bringen.

Aktuell handelt das Unternehmen hinter der Messe wirklich rein wirtschaftlich und tut damit alles, um den Sinn einer Messe, also eigentlich eine gewisse Markenvielfalt zu präsentieren und damit zu fördern, völlig kaputt zu machen. Eine Quality Group kann sich mit ihrem Geld, das sie nunmal exklusiv in dieser Menge auch zur Verfügung haben, quasi ihre neuen ESN und More Days organisieren und die anderen Hersteller schauen dumm aus der Wäsche oder kommen erst gar nicht mehr hin, weil es sich für sie a) rein finanziell schon nicht lohnt und b) sie auf der Messe dann nur als minderwertiger Gegenpol zu einer Quality Group präsentiert werden. Und wenn die FIBO da nicht ins Handeln kommt, dann wird das in Zukunft nur noch extremer werden. 

Was man machen könnte, wäre es beispielsweise, auf die Marken zuzugehen, um mit ihnen ein Konzept auszuarbeiten, wie man sie wieder auf die Messe bekommt, vielleicht wäre es ja auch eine Lösung die Marken der Quality Group etwas mehr auf der Messe zu verteilen, um damit eben auch gleichzeitig die Menschenmassen mehr auf die Hallen aufzuteilen, aber so wird aktuell eben nicht gehandelt und Geld ist das einzige Mittel, was das Handeln einer FIBO diktiert. 

Und das ist ein massives Problem, das auf Sicht dazu führen wird, dass sich aus der FIBO immer mehr die ESN und More Days 2.0 entwickeln werden.

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