Dieses neuartige Proteinpulver soll den Markt revolutionieren!

Datum: 10.09.2025

Ist Hefe die Protein Revolution, die alles günstiger und besser macht?

Dieser Frage geh ich in diesem Video auf dem Grund, denn mit dem SMARTEIN habe ich mir das wahrscheinlich erste Proteinpulver auf Basis von Hefe anschauen können. Die Vorzeichen sehen auf jeden Fall gut aus. Das Protein ist vegan, nachhaltig, kann potenziell richtig günstig hergestellt werden, soll eine Proteinqualität wie Whey Protein aufweisen und super verträglich sein.

Doch wie präsentiert es sich im Praxistest?

Transkript:

Ein komplett neuartiges Proteinpulver soll den Markt revolutionieren. So zumindest die Ansage und Hoffnung seitens des Herstellers. Die Rede ist vom SMARTEIN, einem Proteinpulver auf Hefebasis, was der Markt so noch nie zuvor gesehen hat.

Nachhaltig, vegan, makellose Konsistenz und ein Eiweißgehalt von über 80%. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein, oder? Und genau deshalb schauen wir uns das Ganze nochmals etwas genauer an! Ist das die Zukunft des Proteinpulvers?

Man hört es ja gefühlt ständig, dass ein Hersteller jetzt das ultimative Proteinpulver entwickelt hat, aber dass da dann auch wirklich etwas bahnbrechend Neues dahintersteckt, ist tatsächlich so gut wie nie der Fall.

Vor ein paar Jahren habe ich mal das Whey Forward von MyProtein USA vorgestellt, das wäre in meinem Augen mal so ein Produkt, weil dort als Rohstoff ein Whey Protein zum Einsatz kommt, das mit Zuckerwasser und Enzymen hergestellt wird, sprich nie den Euter einer Kuh gesehen hat.

Aber da macht uns ja die EFSA einen Strich durch die Rechnung und lässt diesen Rohstoff bis heute nicht zu, obwohl er ja in den USA schon lange eingesetzt wird. Beim SMARTEIN ist das aber anders. 

Dieses Proteinpulver wird aus Hefe hergestellt und ist auch seit dem 1. Dezember 2023 offiziell als Lebensmittel zugelassen.

Gewonnen wird das Protein durch eine Fermentation von Saccharomyces cerevisiae. Klingt jetzt super technisch und wissenschaftlich, aber tatsächlich ist das einfach der Grundrohstoff von Hefe, der dann auch den Weg in unsere Teigwaren findet.

Der einzige Unterschied ist, dass der Hefe hier nach der Fermentation nochmal extra das Protein entzogen wird, aber das ist ja im Grunde auch exakt das, was bei einem Whey-, Erbsen- oder Reisprotein genauso passiert. Nur ist hier halt der Basisrohstoff ein anderer.

Und der bringt tatsächlich auch massive Vorteile mit sich. Er ist vegan, laktose- und glutenfrei, reich an Beta Glucanen, einem Ballaststoff, der zum Gleichgewicht der Darmflora beiträgt, was ihn in Summe auch besonders bekömmlich macht. Sprich, ein Proteinpulver, das zum Beispiel keine Blähungen oder Schweregefühl im Magen hervorruft.

Dazu ist es besonders nachhaltig und verbraucht bei der Herstellung nur einen Bruchteil der Menge an CO2, Wasser und Nutzfläche als Soja- oder Molkenprotein.

Beworben wird das Ganze auch mit seinem hohen Eiweißgehalt für über 80% und der hohen biologischen Wertigkeit. In den Studien und auf der Website wird immer wieder der Vergleich mit einem Whey Protein gezogen. 

Mit dem soll das Protein also mindestens auf Augenhöhe sein.

Genau das wollte ich dann entsprechend prüfen und habe mir dafür das Aminosäurenprofil vom Hersteller direkt bezogen. 

Der Übersicht halber habe ich das dann denen von Whey-, Reis- und Erbsenprotein gegenüber gestellt – auch alle mit einem in etwa vergleichbaren Eiweißgehalt – damit man erkennen kann, wo die unterschiedlichen Stärken und Schwächen liegen. 

Und man sieht direkt, das SMARTEIN enthält einen sehr hohen Anteil an BCAAs und EAAs. Zwar nicht ganz auf dem Level dieses Whey Proteins, aber viel fehlt da auf jeden Fall nicht mehr.

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Geht man allerdings etwas tiefer ins Detail, dann sticht einem der doch extrem niedrige Anteil an Methionin ins Auge. Schon das Aminosäurenprofil von Erbsenprotein wird bekanntermaßen vor allem von dessen geringem Anteil an Methionin ausgebremst und hier beim SMARTEIN ist dieser Wert mit nicht einmal halb so viel sogar nochmal viel geringer. 

Und genau hier liegt auch das Hauptproblem: Egal wie gut die anderen Werte sind, wenn eine essentielle Aminosäure so stark unterdosiert ist, zieht das die gesamte Proteinqualität massiv nach unten. Ein Kollagen weist auch nur deshalb eine biologische Wertigkeit von 0 auf, weil es kein Tryptophan enthält. Und hier verhält es sich ähnlich, auch wenn der Methioningehalt nicht komplett bei 0 ist.

Das Gute ist allerdings, diesen tatsächlich auch einzigen größeren Mangel im Aminosäurenprofil könnte man vergleichsweise einfach beheben, indem man Methionin entweder als freie Aminosäure noch hinzugibt oder es mit einer anderen Methionin-reicheren Proteinquelle mischt.

Heißt, das Potenzial bringt der Rohstoff auf jeden Fall mit, nur so, wie sich das SMARTEIN Stand heute präsentiert, kann von einer gleichwertigen Proteinqualität wie Whey Protein nicht die Rede sein.

Der Geschmack dieses Proteins befindet sich jetzt noch in einem gewissen Alpha Zustand. Du schmeckst diesen Hefe Ursprung noch relativ deutlich heraus, Hersteller Performer Suits GmbH ist allerdings auch schon dabei, den Geschmack des SMARTEINS noch weiter zu verfeinern.

Bei mir war es so: Als ich den Shake das erste Mal probiert habe, da war mir dieser Hefe Geschmack erstmal zu viel, also initial hat mir der Shake gar nicht gefallen.

Aber dann habe ich mich relativ schnell an den Geschmack gewöhnt und konnte es gut trinken. Und jedes weitere Mal wurde eher besser als schlechter. 

Hefeprotein hat mit etwas Entwicklungsarbeit und entsprechenden Konteraromen also durchaus das Potenzial mal richtig lecker sein zu können. Vielleicht nicht auf dem Niveau eines Whey Proteins, aber die Basis ist nicht schlecht. Zumindest empfinde ich den Geschmack von Hefe als weitaus weniger unangenehm als beispielsweise diesen erdigen Eigengeschmack eines Erbsenproteins.

Plus stimmt hier halt auch das Drumherum, von der sehr feinen Konsistenz des Pulvers, mit der eine Sauerei in der Küche fast schon vorprogrammiert ist, jetzt mal abgesehen. Man kennt es ja von pflanzlichen Proteinen, dass die immer diese festere, sandige Konsistenz aufweisen. Das hast du hier aber gar nicht. Der Shake geht sogar in meinem elektrischen Milchshaker richtig schön auf und trinkt sich quasi wie ein Milchshake. 

Und im Essen verarbeitet, wie hier in meinem Reispudding, zeigt sich halt auch, dass man hier mit Hefe arbeitet, das sonst beim Backen zum Einsatz kommt. Das Proteinpulver reagiert also quasi mit dem Reispudding, saugt schön viel Wasser auf und sorgt für eine sehr geschmeidige, voluminöse Konsistenz.

Wenn man es schafft, diesen Hefe Eigengeschmack noch zu reduzieren, weil das muss auf jeden Fall noch passieren, dann sieht das hier echt richtig gut aus. 

In der Theorie bringt der Rohstoff auch alles mit, um irgendwann mal richtig günstig sein zu können, da Hefe ja keine Seltenheit ist und die Produktion davon auch nicht sonderlich langwierig ausfällt oder viele Ressourcen einfordert. 

Problem ist nur, dass es sich hierbei noch um einen ganz neuen Proteinrohstoff handelt und deshalb zahlt man für das SMARTEIN auch nach Abzug meines Rabattcodes Felix einen gewissen – nennen wir ihn mal – Innovationspreis.

Eine erste Preissenkung wurde mir allerdings auch schon in Aussicht gestellt. Es geht also in Zukunft eher nach unten als nach oben.

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Man muss auch immer bedenken, dass wenn sich der Proteinmarkt mehr aufteilt und die Nachfrage nach einzelnen Rohstoffen wie Whey Protein dadurch sinken kann, dann werden die Rohstoffe auch im Allgemeinen wieder günstiger. 

Es ist also immer gut, wenn sich so ein neuer Rohstoff etabliert und darum braucht es auch solche Firmen wie Performer Suits, die den Markt weiter vorantreiben. 

Wenn man sich jetzt Hand aufs Herz aber die Frage stellt, für wen das Produkt in seiner heutigen Darreichungsform schon interessant ist, dann fällt dieser Personenkreis aus meiner Sicht noch relativ klein aus.

Besonders die Proteinqualität mit dem Mangel an Methionin und der noch zu penetrante Hefe Eigengeschmack hemmen einfach die Attraktivität des Produkts, um das SMARTEIN für diesen Premiumpreis auch guten Gewissens empfehlen zu können.

Es ist also aktuell nur etwas für diejenigen, die sich wirklich für dieses Thema interessieren und gerne auch mal sowas Neues mit als Erstes testen möchten.

Alleine schon, um das Projekt und die Firma dahinter zu unterstützen, damit die wiederum ihren Weg noch weiter fortsetzen können. 

Weil grundsätzlich bringt Hefe als Proteinrohstoff schon sehr viel Potenzial mit, es wird halt in diesem frühen Entwicklungsstadium nur noch nicht in Gänze ausgeschöpft.

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