Schon unterirdisch teilweise! – Der große Mehrkomponenten-Protein-Vergleich

Datum: 24.06.2025

Welcher Hersteller macht das beste Mehrkomponenten Protein? Und lohnt sich das überhaupt gegenüber einem Whey?

Diese zwei Fragen beantworte ich unter anderem in diesem Vergleich, indem ich wieder diverse Produkte von unterschiedlichsten Marken genauer unter die Lupe genommen habe. 🧐

Nur eines vorweg: Ich war teilweise echt schockiert, wie wenig durchdacht diese Produkte am Ende viel zu häufig sind. Stichwort: Fehlkauf Alarm! 😵‍💫

Transkript:

Es ist eigentlich immer dasselbe. Alle ein, zwei Monate packt es mich einfach und ich hab Bock auf ein neues Vergleichsvideo. Nach so Highlights wie der zu den Mikronährstoffen, zu Omega 3 oder auch zuletzt den veganen Proteinpulvern

Hermine:Aww, ich liebe diesen Film!

folgt heute mein Vergleich zu den sogenannten „Mehrkomponentenproteinpulvern“ und damit eine Produktkategorie, dessen Potenzial von vielen kaum erkannt geschweige denn genutzt wird. Dran bleiben lohnt sich also!

Ich sag’s Euch ganz ehrlich. Ich war schon etwas schockiert als ich beim Zusammenstellen der Tabelle feststellen musste, dass tatsächlich relativ wenig Hersteller ein Mehrkomponentenprotein anbieten und selten auch dessen eigentliches Potenzial ausschöpfen. Ich habe einfach das Gefühl, dass das Potenzial dieser Produktkategorie gar nicht so richtig erkannt wird.

Mit der richtigen Kombination lässt sich so ein Proteinpulver nämlich nicht nur cremiger und länger sättigend machen, sondern auch als Proteinintake an sich sogar hochwertiger. Man muss nur mal etwas die einzelnen Komponenten verstanden haben! Und damit zumindest ihr die Grundlagen dafür drauf habt, folgt hier ein kleiner Überblick.

Beginnend mit dem Klassiker Whey, der in einem Mehrkomponentenprotein auch nahezu immer mit zum Einsatz kommt, weil er eben eine für sich alleine genommen schon außergewöhnlich hohe Wertigkeit mitbringt.

Wir unterscheiden dabei in der Regel zwischen dem Konzentrat WPC-80 mit ca. 77 bis 80% Eiweiß, dem nochmals besser gefilterten Isolat WPI-90 mit 85 bis 91% Eiweiß und dem bereits aufgespaltenen Whey Hydrolisat, das in der Praxis aber tatsächlich mit 82 bis 90% sogar einen etwas niedrigeren Eiweißgehalt aufweist als das Isolat, weil für das Aufspalten weitere Enzyme und Trägerstoffe notwendig sind, die wir so im WPI-90 nicht benötigen.

Für mich ist Whey Hydrolisat damit auch ehrlich gesagt eher ein Marketing Produkt, das gerade in einem Mehrkomponentenprotein auch eigentlich keinen Sinn ergibt. Man spricht zwar davon, dass das Hydrolisat durch die Aufspaltung noch besser bzw. schneller verdaut werden kann, aber was bringt einem das, wenn der Rest des Proteins nicht so schnell verdaut wird plus auch grundsätzlich noch mehr Zusatzstoffe notwendig sind?

Also ich sehe da wirklich gar keinen Vorteil mehr, weswegen Whey Isolat als hochwertigste Whey Quelle in meinen Augen auch völlig ausreicht. Lasst euch davon also nicht blenden.

Es gibt theoretisch auch weniger stark gefiltertes Whey, zum Beispiel WPC-75 oder WPC-70, das gerne eingesetzt wird, um aus Herstellersicht einfach den Einkaufspreis niedrig zu halten. Das funktioniert auch ziemlich gut, weil auf der Zutatenliste dann trotzdem weiterhin ganz normal Whey Protein Konzentrat stehen darf, allerdings enthalten diese Rohstoffe halt auch weniger Protein bei gleichzeitig mehr Fett und Kohlenhydraten. Sprich, in meinem Performance Ranking später werden diese Produkte auch genau dafür entsprechend abgestraft, weil eben die Nährwerte in einem solchen Produkt auch eine tragende Rolle spielen.

Abseits vom Whey gibt es dann noch das Milchprotein MPC-85, das von Natur aus aus 20% Whey Protein und 80% Casein besteht und auf ca. 80 bis 85% Eiweiß kommt. Diese Komponente ist tatsächlich nochmal ein gutes Stück günstiger als typisches WPC-80, hat einen etwas anderen, vor allem milderen Eigen- und Nachgeschmack, den man am ehesten wahrscheinlich von den ganzen Protein Puddings aus dem Supermarkt kennt, und wird dazu auch wesentlich langsamer verdaut als Whey, was den Shake aber im Umkehrschluss auch etwas sättigender und vor allem cremiger macht.

Calcium Caseinat hingegen ist dann erstmals wirklich reines Casein, in dem Falle an Calcium gebunden, das in einem Shake ebenfalls verhältnismäßig cremig daherkommt, dabei allerdings nicht ganz so dick wird wie ein MPC-85. Dafür bietet es aber mehr Eiweiß bei gleichzeitig weniger Fett und weniger Laktose plus löst es sich auch wesentlich besser auf.

Als drittes weist das mizellare Casein trotz seines Namens wieder einen etwas höheren Anteil an Whey Protein auf, ist dabei aber dennoch besser gefiltert als herkömmliches MPC und enthält damit auch weniger Laktose, sprich Milchzucker. Es hat allerdings auch einen, für mein Empfinden zumindest, penetranteren Eigengeschmack und wird wirklich sehr sehr dickflüssig, was auch häufig mit schlechter Löslichkeit und einer gewisser Flockigkeit einhergeht. 

Es gibt hier natürlich bessere und schlechtere Rohstoffe, aber das wären mal die grundsätzlichen Eigenschaften der Milchproteine.

Der dritte wesentliche Grundrohstoff, der einem bei den Mehrkomponentenproteinen häufig begegnet, ist das Ei-Protein. Das nutzt man wiederum weniger um den Shake dicker und sättigender zu machen, sondern vielmehr um die Wertigkeit des Proteins zu steigern. Whey Protein ist zwar wie gesagt für sich genommen schon sehr hochwertig, aber eben noch nicht das Ende der Fahnenstange und gerade die Anteile von Aminosäuren wie Methionin oder Phenylalanin werden durch die Kombination mit Ei-Protein nochmals weiter optimiert, eine gewisse Mindestmenge dafür allerdings vorausgesetzt.

Sprich, wenn in solchen Proteinen von 3 bis 5% Ei-Protein die Rede ist, ist das wie schon das Whey Hydrolisat einfach nur ein Marketing Move, dem ihr keine große Beachtung schenken solltet. Mindestens 15, besser aber noch 20 bis 30% sollten es für einen wirklich relevanten Effekt dann schon sein. In meinem Performance Ranking habe ich das auch entsprechend so berücksichtigt.

Beim Ei-Protein ist meist von Ei-Albumin die Rede. Das ist quasi die Konzentrat Variante davon mit ca. 80 bis 85% Eiweiß. Steht allerdings explizit Eiprotein Isolat auf der Zutatenliste, dann ist damit ein Rohstoff gemeint, der mit ca. 88% erneut wieder etwas mehr Eiweiß aufweist.

Um die Rohstoffe also kurz zusammenzufassen. 

Whey Protein kann man als gewissen Basisrohstoff betrachten, der für sich genommen schon eine sehr hohe Wertigkeit mitbringt und nicht umsonst auch oft alleine verkauft wird. Wird allerdings ein höherer Anteil an Milchprotein ergänzt, wird der Shake dadurch dickflüssiger und langsamer verdaulich, was die Pulver dann besonders für die Diät interessant macht, weil es eben auch das Sättigungsgefühl steigert.

Ei-Protein hingegen zielt vor allem darauf ab, die Proteinqualität nochmals zu steigern und genau die bewerten wir jetzt im nächsten Teil dieses Videos.

Ich habe nämlich wie schon beim letzten Mal wieder sämtliche Kandidaten dieses Videos anhand von diesen von mir persönlich aufgestellten Kriterien in ein Performance Ranking gebracht. Dabei waren mir wie ihr hier sehen könnt der Eiweißgehalt und EAAs besonders wichtig, einen höheren Anteil an Ei-Protein habe ich aber ebenfalls entsprechend gewürdigt.

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Bei der Auswahl der Produkte beschränke ich mich erneut auf die Produkte, wo ich auch einen Code habe, einfach um hier gleiche Voraussetzungen für alle zu schaffen. 

Tue ich das nicht und bewerte ein Produkt ohne Code schlechter, jetzt mal unabhängig davon ob berechtigt oder unberechtigt, droht mir eine Abnahme für dieses Video mit bis zu 5-stelliger Strafsumme wegen angeblich ausbleibendem Umsatz.

Deswegen seid so lieb und respektiert das einfach, wenn Firma XY nicht dabei ist. Im Hintergrund läuft das bei einigen Firmen viel schmutziger ab als man das als normaler Kunde mitbekommt.

Kommen wir aber nun zum Ergebnis meines Performance Rankings. Von 1000 möglichen Punkten wird tatsächlich mit 60 ganz rechts bis hin zu 977,5 ganz links nahezu das gesamte Spektrum abgedeckt. Die Gewinner in diesem Bereich sind dabei mit gutem Abstand das Professional Protein und insbesondere das Whegg Isolat vom Bodybuilding Depot. Diese Proteinpulver sind also im Bereich der Mehrkomponentenproteine wirklich das Maximum an Performance, was der Markt so hergibt, was sich aus einem Mix hochwertiger Zutaten inkl. erhöhten Anteil an Eiprotein Isolat sowie dem Verzicht nicht zwingend notwendiger Zusatzstoffe ergibt.

Ironischerweise kommt mit dem Gourmet Protein auch das in diesem Vergleich schwächste Produkt vom Bodybuilding Depot, dort lag der Fokus aber ganz woanders, wie wir gleich noch sehen werden. 

Vorher gehen wir allerdings erst noch auf den Preis bzw. die Preis-Leistung ein. 

Wo kriegt man also besonders viel Protein für sein Geld?

Und auch hier haben wir mit dem Protein 85 einen relativ eindeutigen Sieger, wo sich der Kilopreis auch unabhängig von Aktionen bei deutlich unter 20 EUR einordnet. Man kann aus Herstellersicht also auch ein Mehrkomponentenprotein anbieten, das auf einen besonders günstigen Preis abzielt, was in der Form bei einem reinem Whey nicht mehr umsetzbar wäre. 

Möglich wird das vor allem durch den Einsatz günstigerer Eiweißkomponenten wie Soja- und Weizenprotein, was aber eben durch die Kombination verschiedener Rohstoffe nicht gleich mit einer schlechten Proteinqualität einhergehen muss, was der Performance Score zeigt.

Insbesondere das Body Pro 124 von Powerstar Food und die Anabolic Protein Selection von PEAK sind in meinem Performance Ranking sogar unter den Top 5 vertreten.

Lediglich die Vitaminmischungen in diesen Pulvern wirken da in meinen Augen etwas aus der Zeit gefallen und wären sowas gewesen, wo ich als Produktentwickler eher drauf verzichtet hätte, weil ich da einfach der Meinung bin, dass man seine Vitamine nicht über ein Produkt decken sollte, von dem ich an einem Tag möglicherweise eine doppelte Portion nehme und am anderen Tag wiederum gar nichts. Kann man sicherlich auch anders sehen und ist jetzt wahrscheinlich in den meisten Fällen kein Dealbreaker, aber das ist eben meine Haltung dazu und wenn ein Produkt eine solche Mischung enthält, ist das in der Tabelle auch immer im Bereich der Besonderheiten entsprechend vermerkt.

Neben den Schwerpunkten auf Preis oder Proteinqualität kann man so ein Mehrkomponentenprotein durch einen Mix aus vor allem Whey und Milchprotein auch dafür nutzen, um eine besonders cremige und sättigendere Proteinbasis zu schaffen. Insbesondere das Classic Protein von Inlead wäre da zu nennen und ist eines der cremigsten Proteinpulver das ich kenne.

Auch BODY IP machte sich diesen Aspekt zu Nutze und hat sich bei der Vermarktung ihres Perfect Proteins mit dessen Anlehnung an echte Süßigkeiten aus unserem Alltag auch voll auf diesen vollmundigen Geschmack eingeschossen. Man sollte hier zwar nicht erwarten, dass der Shake auch wirklich 1 zu 1 wie die echte Süßigkeit schmeckt, aber manche Sorten wie Peanut Butter Cup zum Beispiel haben mir echt gut gefallen.

Plus enthält das Pulver im Gegensatz zum Perfect Whey kein Xanthan mehr, weil es eben auch so schon cremig wird. Das ist für mich gerade im Rice Pudding oder im Porridge immer ein massiver Vorteil, weil ich da einfach diese künstliche Verdickung nicht mag.

Ein underrated Tipp, wenn es vor allem diese leckeren Proteinpulver geht, wäre dann noch Sportnahrung Engel. Deren Finest Protein Complex ist im Gegensatz zu den allermeisten anderen Kandidaten im Feld noch relativ neu, sprich auch auf dem aktuellsten Stand, was die Aromatisierung betrifft und überdeckt deshalb auch extrem gut den Eigengeschmack der einzelnen Proteinrohstoffe. Plus wäre es auch im Vergleich zum Perfect Protein eine Alternative mit höherem Performance Ranking. 

Was mich dann auch nochmal zum Gourmet Protein vom Bodybuilding Depot bringt. Dessen Performance ist ja mit einer Wertung von 60 wirklich bodenlos, vor allem wenn man bedenkt, dass die anderen Proteine des Herstellers besonders diesen Aspekt priorisieren, beim Gourmet Protein ist es aber so, dass hier wirklich komplett der Geschmack und das in seiner natürlichsten Form im Fokus stand und die Proteinmischung eigentlich nur als etwas cremigere Basis diente. 

Wirklich interessant ist das Gourmet Protein aber wirklich nur dann, wenn man diesen besonders natürlichen Geschmack sucht, der ausnahmsweise mal nicht mit Aromen erzeugt wird, sondern eben wirklich nur mit natürlichen Zutaten.

Um dieses Video jetzt aber langsam zum Abschluss und zu einem Fazit zu bringen, muss ich aber noch folgendes festhalten. 

Wenn ich mir die Mehrkomponentenproteine der Marken hier anschaue, dann habe ich leider ganz oft das Gefühl, dass die Hersteller gar nicht so richtig wissen, wo sie mit ihren Proteinpulvern überhaupt hinwollen. Es werden teilweise 5 oder 6 Komponenten zusammengemixt und die dann auch groß als Highlight des Produkts beworben, einen Nutzen für den Endkunden, also für uns, sucht man dabei aber vergebens. Stichwort 3% Eiprotein.

Und wenn ich jetzt mal die Punkte Geschmack und cremigere Konsistenz ausklammere – weil mir das ehrlich gesagt als Verkaufsargument auch zu einfach erscheint –, dann bleiben für mich tatsächlich nur drei Hersteller übrig, bei denen ich das Gefühl bekomme, als hätten sie einen wirklichen Plan hinter ihren Produkten gehabt.

*Ich weise diese Unterstellungen von mir*

Im Grunde kann man festhalten, dass Peak die waren, die mit dem Protein 85 diese besonders günstige Alternative geschaffen haben. Sonst bin ich zwar nicht komplett überzeugt von deren Sortiment, weil ich persönlich einzelne Entscheidungen wie Vitaminmischungen oder auch die Dosierung mancher Rohstoffe bei den anderen Mehrkomponentenproteinen einfach anders getroffen hätte, aber dauerhaft 17,91 EUR nach Code sind erstmal eine Ansage.

Das Bodybuilding Depot waren dann wiederum die, die Mehrkomponentenproteine vor allem als Weg verstanden haben die Proteinqualität zu steigern. Willst du maximale Performance, gehst du auf’s Whegg Isolat oder auf das Professional Protein, wenn du es dank des 50%igen Calcium Caseinat Anteils etwas cremiger willst. Und ist der Geldbeutel nicht ganz so groß, hast du mit dem Whegg Protein und dem Fantastic Protein sogar noch die jeweils günstigeren Gegenparts dazu.  

Zuletzt sei dann auch noch Powerstar Food, weil die nicht nur verhältnismäßig günstig und trotzdem qualitativ hochwertig daherkommen, sondern sie ihren Produkten darüber hinaus noch weitere Schwerpunkte geben, wenn es denn eben Sinn ergibt. Im Falle ihres Diet Pros haben sie zum Beispiel der cremigen Konsistenz in Verbund mit den langsam verdaulichen Proteinen noch in dem Sinne einen oben drauf gesetzt, indem sie mit Glucomannan eine Zutat ergänzt haben, die im Magen Wasser bindet und damit diesen satt machenden Aspekt noch mehr in den Vordergrund stellt. Eine Idee, die ich persönlich sehr geil finde, die zwar auch diese Produkte in gewisser Hinsicht überlädt, also für Puristen ist das auf jeden Fall nichts mehr, aber eben auch gleichermaßen zeigt, dass man sich hier bei der Entwicklung ernsthaft mit den Eigenschaften und Vorzügen der einzelnen Rohstoffe auseinandergesetzt hat, was ich so definitiv nicht von jedem Produkt dieses Vergleichs hier behaupten kann.

Ihr merkt also, manche Hersteller machen sich da schon mehr Gedanken als andere. Ich hab versucht, einiges davon am Ende nochmal hervorzuheben, in der Tabelle ist es aber auch nochmal entsprechend vermerkt, die ihr euch wieder über meine Website runterladen könnt. Ich hoffe das in Kombination mit dem Video hilft, aber falls doch noch Fragen bestehen, dann schreibt mir gerne auf Insta!

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