Die Wissenschaft und Psychologie der Whey Protein Entwicklung
In der neusten Folge des Supp Entwickler Talk Podcasts habe ich gemeinsam mit Ben Wagner – Chef und Produktentwickler bei Sinob – über die Entwicklung der neusten Honest Whey Protein Geschmacksrichtungen Pistazie, Banana Bread Cinnamon und Zartbitter Orange gesprochen. Welche Gedanken sich da ein Produktentwickler macht, haben wir im Podcast und jetzt eben auch in diesem Video hier festgehalten. Ich persönlich finde es unfassbar spannend, wie die Selbstverwirklichung auf der einen Seite mit dem Wirtschaftlichen auf der anderen Seite in Einklang gebracht wird.
Transkript:
Die Wissenschaft und Psychologie hinter Whey Geschmäckern! Ihr wisst ja, dass ich jeden Monat in meinem Supp Entwickler Talk Podcast eine Person aus der Supplement Welt interviewe. Ziel ist es dabei immer Einblicke aus dieser Branche zu erhalten, die man sonst so eigentlich nie bekommen würde. So geschehen auch jetzt in der neusten Folge mit Ben Wagner von Sinob, der spannende Details zur Entwicklung seiner neuen Honest Whey Geschmacksrichtungen verraten hat.

Als Produktentwickler pochen glaube ich immer zwei Herzen in der Brust. Zum einen will man sich natürlich selbst verwirklichen und möglichst nur das entwickeln, worauf man persönlich richtig Bock hat, zum anderen darf man aber natürlich nicht das Wirtschaftliche dabei außer Acht lassen. Und das beginnt dann halt schon bei der Entscheidung, welche neuen Flavours man überhaupt entwickeln möchte.
Ben: „Schokoladensorten sind halt immer sehr dankbar, weil alles was mit Schokolade wird mehr gekauft. Und Vanille auch! Du musst mal drauf achten! Bei Amazon und Co gibt es immer sehr viele Schokogeschmäcker und es gibt auch Geschmäcker die man einfach noch mit Schoko erweitert wurden, damit es einfach zu einem Schokogeschmack wird. Deswegen, wenn man sagt, man braucht Geld, entwickelt man einfach irgendeine Schokosorte, das passt dann!“

Und genau deswegen sehen wir auch immer überproportional viele Schoko Flavours auf dem Markt. Da kann man sich als Produktentwickler also einfach nochmal etwas sicherer sein, dass der Geschmack am Ende auch gut angenommen wird. Es trügt nämlich manchmal auch, welche Geschmacksrichtungen am Ende wirklich gut ankommen.
Ben: „Alle Leute denken immer, Schoko, Vanille, Banane, Erdbeere ist so der Standard, aber Banane ist gar kein gutlaufender Geschmack. Bei niemandem und deswegen habe ich Cinnamon Banana Bread entwickelt, auch weil meine Frau ein unfassbar leckeres Bananenbrot macht und ich das auch bei Starbucks halt super lecker.“

Ich finde hier merkt man auch, wie dieses Wirtschaftliche auf der einen Seite mit der Selbstverwirklichung auf der anderen Seite in Einklang gebracht wird. Banane alleine fand Ben langweilig und scheint sich wirtschaftlich auch nicht großartig zu lohnen. Und deswegen hat er sich dazu entschieden, einfach einen Bananenbrot Flavour zu entwickeln, wo dieses Bananenaroma in der Praxis auch tatsächlich nur sehr dezent zur Geltung kommt.
Spannend ist aber auch, wie dann am Ende auch der Geschmack entwickelt wird. Im Podcast wurde zum Beispiel deutlich, dass gerade die Entwicklung vom Honest Whey Pistazie echt kein leichtes Unterfangen war.

Ben: „wir haben natürlich diverse Dinge probiert. Das erste Problem bei der ganzen Geschichte war ein Aroma zu finden, was nicht nach Marzipan schmeckt. Also habe ich, keine Ahnung, 12 Millionen Aromen von 17 verschiedenen Aromalieferanten probiert und alle hatten diesen blöden Marzipan Nachgeschmack. Marzipan ist ja cool, aber ich will halt Pistazie haben und dann musste ich da andere Wege gehen. Ich musste verschiedene Aromen miteinander kombinieren.“
Dieses Entwickeln von einem Geschmack kann man sich also wirklich so ein bisschen wie beim Kochen vorstellen. Man spielt mit den Zutaten so lange herum bis man letzten Endes mit dem Geschmack zufrieden ist. Nur halt in ein bisschen komplexer.
Ben: „Ich musste am Ende, ich glaube, sieben Aromen kombinieren. Plus auch ein bisschen Konteraroma, weil auch trotz der Sorgfalt, die wir an die Aromen gelegt haben, ist es uns nicht gelungen ein Aroma zu finden, was keinen Nachgeschmack hat. Den Nachgeschmack haben wir sozusagen durch ein Konteraroma neutralisiert.“

Bei den Aromen ist es halt auch teilweise so, dass sich nicht jedes immer perfekt für ein Geschmacks- oder Proteinpulver eignet. Es gibt nämlich auch solche, die für ihre Entfaltung eine Fettquelle benötigen. Das ist jetzt beim Whey Protein nicht ganz so ein Problem, weil ja der WPC-80 Rohstoff schon noch ein bisschen Fett aufweist, beim Geschmackspulver aber dann halt schon!
Ben: „Es ist jetzt auch kein keine Preisentscheidung gewesen, aber in der Entwicklung fiel dann auf, dass einfach das Fett als Geschmacksträger fehlt, um die Aromen zum Tragen kommen zu lassen. Ursprünglich gab es auch noch mal die Idee mit veganem Kokosnussmilchpulver, das auf Dextrin gesprüht wurde zu arbeiten. Dann hätten wir Pistazie Kokos, auch geil, aber halt kein Pistazie, weil den Kokosgeschmack habe ich nicht mehr wegbekommen.“
Am Ende hat man sich beim Flasty Geschmackspulver dann übrigens dazu entschieden, anders als beim Whey keinen reinen Pistazien Flavour rauszubringen. Es ist einfach nicht gelungen, das Ganze im Quark nur nach Pistazie schmecken zu lassen.

Gleichzeitig wollte Ben aber auch nicht das eben erwähnte Kokospulver nehmen, weil Kokos und Pistazie in Kombination schon wieder zu speziell hätte sein können. Stattdessen hat er sich auf Milchpulver als Fettquelle festgelegt und das dann noch mit weißer Schokolade kombiniert.
Ben: „Die weiße Schokolade passt nämlich, aber ich habe sie nur in Stückchen reingetan. So ändert sie erstmal gar nichts am Geschmack, aber dadurch, dass White Chocolate Pistacho auf der Verpackung steht, sind die Leute ein bisschen nachgiebiger. Wir haben also super gutes Feedback dafür bekommen, gerade weil wir es so toll geschafft haben, nicht diesen Marzipan Nachgeschmack zu haben.
Aber es ist auch nicht so, dass du da reinbeißt und denkst, du hast eine Pistazienexplosion im Mund. Das geht nämlich nicht, denn wer mal Pistazienmus gegessen hat, der weiß, das schmeckt echt eklig.
Aber ja, das sind so die Tricks dahinter. Wenn ich jetzt Pistazie draufschreibe und es schmeckt nur so ein bisschen nach Pistazie, dann sind die Leute enttäuscht, aber bei White Chocolate Pistazie ist ja klar, das es auch diesen milchigen Geschmack von weißer Schokolade haben muss. Das sind so die kleinen psychologischen Tricks.“

Und genau hier kommt dann, auch wenn Ben es gerade nicht direkt gesagt hat, auch sicher wieder der wirtschaftliche Faktor ins Spiel. Wir haben ja eben gelernt, dass Schoko Flavours eigentlich immer gut laufen. Also logisch, dass sich Ben dann für Weiße Schokolade statt Kokos entschieden hat.
Ihr merkt aber an solchen Beispielen sicher auch, diese Produktentwicklung schon eine Wissenschaft für sich ist. Und das kommt auch im Podcast sehr gut raus, den ihr euch jetzt auf Apple Podcasts oder Spotify anhören könnt. Wer also gerne noch mehr hinter die Kulissen blicken möchte, darf gerne mal reinhören!
*Die Website arbeitet mit Affiliate Links. Durch das Nutzen dieser Links kann man meine Arbeit unterstützen, ohne mehr bezahlen zu müssen. Außerdem gilt Werbung wegen Produkterkennung.*